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Sure 40: Der Vergebende (übersetzt von illuminatus) „Niemand, außer den Ungläubigen, kann die Zeichen Allahs in Zweifel ziehen. Lassen wir sie daher nicht im ganzen Land prahlen und uns täuschen“ ! „Alles hat ein Wesen“, sagte Ibn Abbas, „und das Wesen des Koran ist die Famile der Ha Mim“ - das sind die Suren 40-46, welche alle mit den arabischen Buchstaben ha und mim beginnen. (Wie immer sagen die muslimischen Kommentatoren, dass die Bedeutung dieser scheinbar zufälligen Buchstaben, mit denen viele Kapitel des Koran beginnen, „nur Allah weiß“.) Die Ha Mim Suren betreffend, fügt Ibn Mas'ud hinzu: “Wenn ich die Familie von Ha Mim erreiche, ist es wie das Ankommen in einem schönen Garten, und so nehme ich mir Zeit.“ Dies sind alles mekkanische Suren und sie haben alle die allgemeinen Merkmale der Kapitel dieses Zeitraums: Wütende Verdammung der Ungläubigen, aber keine der Ermahnungen zur Kriegsführung gegen diese, welche ein Merkmal der medinischen Suren sind - und auch weniger Verurteilungen der Juden und Christen, wie sie in den chronologisch späteren Kapiteln zu finden sind. Die Erste dieser Suren, Sure 40, ist bekannt als „Die Gläubigen“, aus Vers 28, aber da es sich um den gleichen Titel wie von Sure 23 handelt, ist sie auch bekannt als „Der Vergebende“ nach Vers 3. Frühe islamische Autoritäten haben generell behauptet, dass diese gleich nach Sure 39 Muhammad geoffenbart wurde, und sie enthält tatsächlich viele der Themen jener Sure. Die Verse 1-22 sprechen viele dieser Themen an: Der Koran ist von Allah (Vers 2), es gibt keinen anderen Gott (Vers 3), nur Ungläubige ziehen seine Zeichen in Zweifel (Vers 4), sowie das Volk von Noah, den Allah bestraft hat (Vers 5) – sie und die anderen Ungläubigen sind „Gefährten des Feuers“ (Vers 6). Die Engel beten für die Gläubigen rund um Allahs Thron (Verse 7-9) und sie versprechen den Ungläubigen die Hölle, in dem sie ihnen sagen, dass Allah sie noch mehr hasst, als sie sich selbst (Vers 10). Qatadah erläutert die gängigste Ansicht: „Allahs Hass für die irrgeleiteten Menschen – wenn ihnen der Glaube in dieser Welt vor Augen geführt wird und sie sich abkehren und sich weigern, diesen zu akzeptieren - ist größer als ihr Hass auf sich selbst, wenn sie die Bestrafung Allahs am Tage der Auferstehung mit ihren eigenen Augen sehen werden.“ Hier gilt wieder die Entscheidung, dass jene, die zur Wahrheit geführt werden, und jene, welche ungläubig bleiben, völlig bei Allah liegt: Niemand kann jene zur Wahrheit führen, welche Allah im Irrtum lässt (Vers 33) – was bedeutet, so erklärt Ibn Kathir, dass „wen Allah in die Irre sendet, keinen anderen Führer, außer ihm haben kann.“ Der Tafsir (Koran-Kommentar) al-Jalalayn erklärt die Frage der Ungläubigen, „O unser Herr! Du hast uns zweimal den Tod gegeben und uns zweimal lebendig gemacht“ (Vers 11): “Denn diese waren lieblose Tropfen von Samen, dann wurde ihnen das Leben gegeben, um dann zu sterben und dann erhielten sie in der Auferstehung wiederum das Leben.“ Betreffend ihre Frage „Gibt es denn eine Möglichkeit, der Hölle zu entkommen“, sagen die zwei Jalals „dass die Antwort, die ihnen gegeben wird: Nein!“ ist. Weil sie die Idee, dass es nur Allah gibt, und nur er verehrt werden dürfe, ablehnen und ihm gleichwertige Partner zu Seite stellen (Vers 12). Muhammad soll dann Allah anrufen, obwohl dies die Ungläubigen hassen (Vers 14), und er soll die Ungläubigen vor dem bevorstehenden Tag des Gerichts warnen (Verse 15-18). Die Ungläubigen sollen die Erde bereisen, um zu sehen, was aus denen wurde, die sich in vergangen Zeiten geweigert hatten, Allah anzubeten – denn Allah ist streng in seiner Bestrafung (Verse 21-22, Verse 82, 83). Die Verse 23-55 erzählen dann die Geschichte von Moses und dem Pharao, mit dem Schwerpunkt auf Pharaos Absicht, Moses zu töten (Vers 26). Ein Gäubiger aus Pharos Umgebung fragt diesen: „Wollt ihr einen Mann töten, weil er sagt, „mein Herr ist Allah“? (Vers 28). Maududi zufolge wurde diese Sure Muhammad eingegeben, als die Ungläubigen sich verschworen hatten, ihn zu töten. Somit liegen die Parallelen klar auf der Hand: Wie wir bereits mehr als einmal gesehen haben, erzählt der Koran die Geschichte eines älteren Propheten, nur um die Aufnahme von Muhammads Botschaft durch seine Zeitgenossen zu verdeutlichen. Denn auch dieser ungenannte Gläubige und Moses Zeitgenosse warnt sein Volk, dass sie Gefahr laufen würden, das Schicksal derjenigen zu erleiden, welche sich gegen die früheren Propheten gewandt haben (Verse 31, 34). Der Pharao wollte in seinem Stolz einen Turm bauen, welcher „bis zum Gott Mose“ hinauf reichen sollte (Verse 36-37), aber letztlich wurde sein Volk dem Feuer überantwortet (Verse 45-46). In der Hölle werden die Ungläubigen dann über ihre Fehler untereinander diskutieren, wer dafür verantwortlich war, dass sie so endeten (Verse 47-48). Wieder einmal werden die Ungläubigen darum bitten, aus der Hölle befreit zu werden, aber dies wird abgelehnt (Verse 49-50). Allah verspricht, seinen Gesandten siegreich zu machen (Vers 51). Dazu erklärt As-Suddi: „Allah sendet nie einen Gesandten zu einem Volk, welche ihn, oder einige der Gläubigen, welche sie zur Wahrheit rufen können, dann töten, um dann Generationen vergehen zu lassen, sondern er sendet ihnen jemanden, welcher ihre Rufe unterstützt und sich bemüht, Vergeltung für ihr Blutvergießen zu fordern, von jenen, welche ihnen dies in dieser Welt angetan haben.“ Und tatsächlich, fügt Ibn Kathir hinzu, „Allah gewährt seinem Propheten Muhammad und seinen Gefährten über jene, die sich gegen ihn gewandt hatten, welche nicht an ihn geglaubt haben und ihm gegenüber Feindseligkeit gezeigt haben, den Sieg. Er bestimmte, dass Sein Wort und Seine Religion Vorrang zu haben hätten gegenüber allen anderen Religionen....diese Religion wird auch weiter Vorrang haben, bis die Stunde beginnt.“ Allah fordert Muhammad auf, geduldig zu sein, bis seine Versprechen sich bewahrheiten (Verse 55, 77) – wieder ein Mal mit Hinweis auf die unendliche Fürsorge für seinen Propheten. Wir haben bereits die zentrale Stellung von Muhammad im Islam gesehen, welche auch dazu geführt hat, dass Muslime im Westen auch „Muhammadaner“ genannt werden. Muslime lehnen im allgemeinen dieses Begriff als anstößig ab und weisen ausdrücklich darauf hin, dass sie nicht Muhammad anbeten, aber die Leser des Koran, sowohl Muslime, als auch Nichtmuslime, welche die ständige Sorge Allahs um seinen Propheten bemerken, stehen vor zwei Möglichkeiten: Man kann die wiederholten Feststellungen von Allahs immenser Sorge um seinen Propheten im Koran als einen Versuch Muhammads betrachten, seinen Status und seine Privilegien als Prophet unter seinen Anhängern zu untermauern, oder man kann von der Annahme ausgehen, dass Muhammad tatsächlich der wichtigste und von Gott am meisten geliebte Mensch war, der jemals gelebt hat. Eine andere Interpretatiosmöglichkeit scheint es nicht zu geben. Die Verse 56-85 setzen damit fort, die Ungläubigen zu verdammen, welche durch nichts anderes geleitet werden, als durch ihren Stolz (Vers 56) – ein oftmals wiederholtes rhetorisches Bild im Koran, das dazu geführt hat, dass viele Muslime seit Alters her und auch heute noch davon ausgehen, dass Nichtmuslime die Wahrheit des Islam wissen, aber diese aus egoistischem Selbstinteresse ablehnen. Gläubige und Ungläubige sind nicht gleich (Vers 58) – diejenigen, welche Allahs Zeichen zurückweisen, sind verblendet (Verse 62-63). Die Gestaltung der natürlichen Welt bezeugt Allahs Fürsorglichkeit für die Menschheit und seine Macht (Verse 61, 64, 67). Diejenigen, welche Allah zurückweisen, werden bald die Wahrheit erkennen (70). Diejenigen, welche Menschen neben Allah verehren, gehen fehl (74). Diejenigen, welche ihren Glauben an Allah bekennen, nachdem sie Einblick in seine Strafen bekommen haben, werden trotzdem noch bestraft werden (Vers 85). Nächste Woche: Sure 41, “Detailliert”: "Die Ungläubigen sagen: Hört nicht auf den Koran, sondern redet sinnloses Zeug mitten während seiner Verlesung, auf dass Ihr die Oberhand gewinnt!" Englischer Original-Artikel: BLOGGING THE QUR'AN, Blogging the Qur’an: Sura 40, “The Forgiver” islam-deutschland.info empfiehlt zum Weiterlesen folgende Koran-Übersetzungen ins Deutsche: Adel Th. Khoury, ISBN alt: 3579080245, ISBN neu: 978-3579080246 Rudi Paret, ISBN alt: 3170198297, ISBN neu: 978-3170198296 Online existieren n.a. folgende deutschsprachige Nachschlagemöglichkeiten: theology.de Saudisches Dawa-Ministerium Zu unserem großen Bedauern ist die Übersetzungs-Synopsis der Nur-Koraner (war mal www.nur-koran.de) aus dem Netz verschwunden. Als Anglophiler, als Webmaster, oder als Journalist können Sie unser Projekt "DAS KORAN-BLOG" auch aktiv unterstützen. |