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Sure 14: Abraham   (übersetzt von michaelcollins)

Dies ist noch eine weiter spätmekkanische Sure. Ihr Name kommt von Vers 35, wo Abraham erscheint und betet, aber der Konvention der Benennung von Korankapiteln folgend, hat dieser Name wenig mit dem Inhalt dieser Sure zu tun. Mehr über Abraham wird anderswo im Koran gesagt.

Die Verse 1-4 feiern das "Buch, das wir dir enthüllt haben" (Vers 1) - das natürlich der Koran ist, der Mohammed übergeben wurde. In den Worten Ibn Kathirs ist es "das geehrteste Buch, das Allah vom Himmel dem geehrtesten Boten Allahs heruntergesandt hat, gesandt an alle Völker der Erde, Araber und Nichtaraber gleichermaßen".

Mit diesem Buch kann Mohammed "die Menschheit aus den Tiefen der Dunkelheit ins Licht führen" (Vers 1) - ins Licht Allahs - aber natürlich sind für die Ungläubigen schreckliche Strafen vorgesehen (Vers 2): "Wehe ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts, weil sie dir trotzten, oh Mohammed und dich abwiesen" sagt Ibn Kathir. Denn sie wagten es, diese Welt der nächsten vorzuziehen und die Menschen von Allahs Pfad abzuhalten und sie "suchten darin etwas betrügerisches" (Vers 3) - das heißt, sie sind, in den Worten von Maulana Bulandshahri "stets wachsam, jeden Fehler, den sie in der Religion (D'in) Islam zu finden hoffen, bloßzustellen."

Jedoch hat Allah Boten zu den Völkern gesandt, die in ihrer eigenen Sprache sprechen, sodaß sie die Botschaft klar verstehen können (Vers 4), aber danach, sagt der Tafsir al-Jalalayn "Gott leitet fehl, wen immer er will und führt recht, wen immer er will".

Dann kehren die Verse 5-15 zu den Geschichten von Moses zurück (Verse 5-8) und zu einigen der anderen Propheten (Vers 9). Die Ungläubigen "steckten ihre Hände in die Münder" (Vers 9) beim Hören der klaren Beweise des Boten. "Man sagt", erklärt Ibn Kathir, "daß sie auf die Münder der Boten zeigten und sie baten aufzuhören, sie zu Allah, dem Höchsten und Geehrtesten, zu rufen. Man sagt ebenso, daß es bedeutet, daß sie ihre Hände auf die Münder legten in Leugnung der Boten. Es wurde ebenso gesagt, daß es bedeutet, daß sie nicht dem Ruf der Boten antworteten oder daß sie in Wut in ihre Hände bissen".

Dann kommt ein Dialog zwischen den Ungläubigen und den Boten (Verse 10-15), der sich scheinbar auf alle Erfahrungen aller Propheten, die Allah in die Welt gesandt hat, bezieht. Der Dialog folgt aber, wie wir bereits in anderen spätmekkanischen Suren gesehen haben, genau Mohammeds Beziehungen zu seinen eigenen Leuten, den heidnischen Kuraish von Mekka und verallgemeinert dies.

Maulana Maududi macht das klar, wenn er erklärt, dass der Satz "Die Ungläubigen warnten ihre Boten 'Du sollst in unsere Gemeinschaft zurückkehren oder wir werden dich ganz gewiss von unserem Land vertreiben'" (Vers 13) ein Verweis zu der Drohung, die die Kuraish an Mohammed erteilten, sei. Der Vers "weist klar darauf hin", sagt er, "daß die Verfolgung der Moslems am schlimmsten zur Zeit der Offenbarung dieser Sure war und daß die Leute von Mekka geneigt waren, die Gläubigen von hier zu vertreiben - so wie es die Ungläubigen der früheren Propheten machten".

Aber Allah wird die Verhältnisse zu Ungunsten der Ungläubigen wenden: "Wahrlich, wir werden die Übeltäter zerstören und wahrlich wir werden euch" - das sind Mohammed und die Moslems - "nach ihnen im Land wohnen lassen" (Verse 13, 14).

Das führt zu mehr Warnungen an die Ungläubigen in den Versen 16-23: "Solch einem steht die Hölle bevor und er erhält kochendes, stinkendes Wasser zu trinken." (Vers 16). Sie werden "unerbittliche Züchtigung" erleiden (Vers 17) und ihr Werk in dieser Welt wird zu nichts führen (Vers 18). Allah kann sogar die gesamte Schöpfung ersetzen, wenn er es wünscht (Vers 20). Am Tag des Jüngsten Gerichtes werden die Schwachen den Arroganten die Schuld geben (Vers 21) und Satan wird anerkennen, daß während sowohl er als auch Allah den Leuten Versprechen gemacht haben, er - Satan - sich als Verräter herausgestellt hat (Vers 22).

Gemäß Ibn Jarir wird Satan den Ungläubigen zu diesem Zeitpunkt, wenn es zu spät ist, sagen: "Ich leugne ein Partner Allahs, des Höchsten und Geehrtesten zu sein". Und "Iblis [Satan]", sagt Ibn Kathir "möge Allah ihn verfluchen, wird stehen und "jene die er irregeleitet hat" ansprechen, "um Bedrückung zu ihrer Bedrückung zu fügen, Leid zu ihrem Leid und Kummer zu ihrem Kummer". Das Rätsel, das daraus entsteht, dass doch Allah die Menschen irregeleitet hat, wird nicht erwähnt. Die Rechtschaffenen, werden auf jeden Fall "die Gärten, unter welchen Flüsse fließen" betreten (Vers 23).

Die Verse 24-27 vergleichen Allahs Wort mit einem starken Baum und das "üble Wort" mit einem Baum ohne Wurzeln, in Erinnerung an die Parabel Jesus in Matthäus 7:17-19 (auch 7:24-27). Mohammed erzählte einmal seinen Gefährten: "Es gibt einen Baum unter den Bäumen, der genauso wie ein Moslem gesegnet ist" und erklärte: "Das ist die Dattelpalme." Das mag wegen der spirituellen Kräfte von Datteln so gewesen sein.

Mohammed sagte ebenso: "Wer jeden Morgen sieben Aiwaddatteln isst, wird weder von Gift noch Zauber an dem Tag, an dem er sie isst, berührt werden". Allah wird die Gläubigen in dieser und der nächsten Welt stärken (Vers 27). Mohammed erklärte (z.B. laut Bukhari 6/60/221): "Wenn ein Moslem in seinem Grab befragt wird, wird er bezeugen, daß niemand außer Allah das Recht hat, verehrt zu werden, und dass Mohammed Allahs Apostel ist, und genau das ist es, was Allahs Aussage in Vers 27 bedeutet."

Die Verse 28-34 warnen wieder die Ungläubigen vor Höllenfeuer und erinnert sie an Allahs Segnungen. In einem weiteren Hadith (Bukhari 6/60/222) identifiziert Mohammed "jene, die Allahs Gunst in Blasphemie gewandelt haben" (Vers 28), als "die ungläubigen Heiden von Mekka" und verstärkt so Maududis Eindruck von dieser Sure als eine Warnung an die Kuraish, als die Spannungen zwischen ihnen und den Moslems stark waren.

In den Versen 35-41 betet Abraham, daß Allah Mekka zu einer Stadt des "Friedens und der Sicherheit" machen wird (Vers 35) und er betet für seine Kinder, von denen er einige veranlaßt hat, "in einem Tal ohne Landwirtschaft [zu wohnen], nahe bei Deinem Heiligen Haus" - das ist die Kaaba, die Abraham gemäß der islamischen Tradition erbaut hat. Da das Land unfruchtbar ist, macht es sie abhängig vom guten Willen jener in diesem Gebiet: Abraham bittet Allah "die Herzen einiger unter den Menschen mit Liebe zu ihnen zu erfüllen und [so] sie [also Abrahams Kinder] mit Früchten zu ernähren" (Vers 37).

Jedoch gemäß Ibn 'Abbas, Mujahid und Sa'id bin Jubayr ist das nur auf Moslems beschränkt: "Hätte Ibrahim (Abraham) gesagt: 'Die Herzen der Menschheit', dann würden sich Perser, Römer, die Juden, die Christen und alle anderen Völker um die Kaaba versammeln." Aber Abraham, so erklären sie, sagte "einige unter den Menschen" und hat sie so "exklusiv nur für die Moslems gemacht".

Gemäß einem von Mohammeds Gefährten, Abdullah bin Amr, rezitierte Mohammed Teile von Abrahams Gebet hier - "Sie haben in der Tat viele unter den Menschen irregeleitet" (Vers 36) - und weinte und rief dreimal aus: "Oh Allah, rette meine Ummah [Gemeinschaft]!" In einem weiteren Hinweis auf die Bedeutung Mohammeds für Allah sandte er Gabriel mit diesen Anweisungen zu Mohammed: "Geh zu Mohammed und sag ihm dies: 'Wir werden dich mit deiner Ummah zufrieden machen, oh Mohammend und werden sie nicht in einer Art behandeln, die dir mißfällt.'"

Die Verse 42-52 wiederholen, daß die Sünder, die Allahs Wahrheit gegenüber achtlos bleiben, nichtsdestotrotz ihrem schrecklichen Urteil entgegensehen.

Nächste Woche: Sure 15, "die Stadt der Felsen" - nein, nicht das "Rock City" in Tennessee.

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Englischer Original-Artikel:
        BLOGGING THE QUR'AN, Blogging the Qur’an: Sura 14, “Abraham”

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        Adel Th. Khoury, ISBN alt: 3579080245, ISBN neu: 978-3579080246
        Rudi Paret, ISBN alt: 3170198297, ISBN neu: 978-3170198296

Online existieren n.a. folgende deutschsprachige Nachschlagemöglichkeiten:
        theology.de
        Saudisches Dawa-Ministerium
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