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 Durch welche Ereig. habt Ihr Euch m. d. Thema Islam befasst?

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Poll :: Welches Ereignis führte zu einem Interesse über den Islam?

Der 11.September 2001
30%
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Anschläge in Madrid
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Anschläge in London
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ein anderer Anschlag
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Veröffentlichung der Mohammedkarikaturen und der dadurch resultierenden Krawallen
13%
 13%  [ 4 ]
Anderes Erlebnis oder Ereignis
56%
 56%  [ 17 ]
Stimmen insgesamt : 30


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Superman




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Anmeldungsdatum: 17.07.2006
Beiträge: 1038


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BeitragVerfasst am: 09.07.2007 18:25    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Scheinbar werden eigentlich alle Einwanderer aus muslimischen Ländern statistisch als Muslime geführt, egal, ob linksextremer Kurde oder mystisch-verträumter Alevit.


Das ist korrekt. Außerdem werden auch die Kinder bei denen "nur" ein Elternteil bzw. sogar Großelternteil Einwanderer aus einem muslimischen Land ist/war, als Muslime erfasst. Da die Verantwortlichen in der EU-Kommission und auf Bundesebene nach jetzigem Stand aus Gründen der politischen Korrektheit beim EU-weiten Zensus 2010/2011 auf die Angabe der Religionszugehörigkeit verzichten wollen, wird das Ganze dann wohl auch weiterhin so geführt werden. Aussagekräftig ist das natürlich nicht, alles was wir wissen ist, dass ca. jedes zehnte aktuell in Deutschland geborene Kind mindestens einen Vorfahren in maximal zweiter Generation hat, der/die aus einem Land migrierte, welches dem muslimischen Kulturkreis zuzuordnen ist.

MFG

Superman

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Monalisa




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Anmeldungsdatum: 28.06.2007
Beiträge: 4620


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BeitragVerfasst am: 09.07.2007 18:59    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Na danke, dann sollen meine Kinder auch mal als Muslime zählen? Bääääh!!
Und wenn ich auf der Geburtsurkunde "keine Religionszugehörigkeit" eintragen lasse?
Ist ja'n echter Hammer: Religionszugehörigkeit als ethnisches Merkmal, die Selbstsicht der Muslime gewissermaßen
noch zur offiziellen EU-Sicht adeln. Manmanman, nää.

_________________
Je mehr ein Wesen von dem entfernt ist, der durch sich selbst seiend ist, nämlich von Gott, desto näher ist es dem Nichtsein. Je näher aber ein Wesen zu Gott hin steht, desto weiter entfernt es sich vom Nichtsein.

Aquinas

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Aisha






Anmeldungsdatum: 26.09.2006
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BeitragVerfasst am: 09.07.2007 21:52    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Monalisa » hat folgendes geschrieben:
Na danke, dann sollen meine Kinder auch mal als Muslime zählen? Bääääh!!
Und wenn ich auf der Geburtsurkunde "keine Religionszugehörigkeit" eintragen lasse?
Ist ja'n echter Hammer: Religionszugehörigkeit als ethnisches Merkmal, die Selbstsicht der Muslime gewissermaßen
noch zur offiziellen EU-Sicht adeln. Manmanman, nää.


Wenn dein Mann Moslem ist sind sie Muslime. Abhilfe schafft da nur die "zügige" Taufe. Laughing

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Monalisa




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Anmeldungsdatum: 28.06.2007
Beiträge: 4620


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BeitragVerfasst am: 09.07.2007 23:32    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Aus muslimischer Weltsicht vielleicht, aber die korreliert ja selten mit der Realitaet.
Pff, meine Kinder entscheiden selbst und daran wird sie niemand hindern Evil or Very Mad

_________________
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Aquinas

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Superman




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Anmeldungsdatum: 17.07.2006
Beiträge: 1038


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BeitragVerfasst am: 09.07.2007 23:47    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« MonaLisa » hat folgendes geschrieben:
Und wenn ich auf der Geburtsurkunde "keine Religionszugehörigkeit" eintragen lasse?


Die beiden Amtskirchen (evangelisch und römisch-katholisch) zählen ihre Mitglieder nach der Lohnsteuerkarte. Dort wird normalerweise bei Kindern automatisch die Religionszugehörigkeit der Mutter eingetragen. Die Evangelikalen werden nach offiziellen Statistiken der Evangelischen Allianz beziffert (diese Statistiken sind in der Regel sehr genau und ehrlich) und die orthodox-christlich Gläubigen werden geschätzt (Denn hier kann man nicht nach Einwanderungszahlen gehen, weil viele Aussiedler z. B. aus der ehemaligen UdSSR oder Einwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien Evangelikale im weiteren Sinne sind oder zu den Amtskirchen gehören). Die Buddhisten ermittelt man offiziell auch über die Einwandererzahl plus einem gehörigen Konvertitenaufschlag. Die Zahl der Hindus und Muslime werden wie oben beschrieben ermittelt. Also werden auch Deine Kinder in der offiziellen Statistik vom Statistischen Bundesamt als Muslime geführt, auch wenn in der Lohnsteuerkarte oder der Geburtsurkunde keine Konfession eingetragen ist. Solltest Du bei Geburt der Kinder auf der Lohnsteuerkarte eine Eintragung gehabt haben, so werden Deine Kinder vermutlich doppelt gezählt (Als Muslime und als Mitglieder der bei Dir eventuell eingetragenen Religionsgruppe). Das macht aber statistisch wenig aus, weil die offizielle Bevölkerungszahl in der BRD sowieso zu hoch beziffert ist (man geht von 1-2 Millionen zuviel aus), da der letzte Zensus in den alten Bundesländern 1987 war bzw. in den neuen Bundesländern 1980 und seitdem die Bevölkerungszahl des wiedervereinigten Deutschlands statistisch fortgeschrieben wird mit jährlich wachsender Unsicherheit zu den veröffentlichten Zahlen. Der Überschuss kommt dadurch zustande, dass sich viele Menschen, die das Land verlassen nicht ordnungsgemäß abmelden und beim Einwohnermeldeamt weiterhin mit festem Wohnsitz in Deutschland notiert sind (so bekommen meine Eltern zum Beispiel noch heute Wahlunterlagen für Kommunalwahlen für das spanische Kindermädchen, welches uns vor 12 Jahren wieder Richtung Heimat verlassen hat). Wir werden also nach dem Zensus 2010/2011 eine starke Korrektur in der Bevölkerungszahl Deutschlands sehen und das BIP pro Kopf beispielsweise wird durch die statistische Korrektur sprunghaft steigen.

Eintragungen auf der Lohnsteuerkarte nehmen nur die beiden Amtskirchen und die Juden vor, welche die Kirchensteuer an den ZdJ abführen. Ferner noch die Alt-Katholiken, Freireligiöse und Unitarier (eher marginal). Die Zahlen zu den Amtskirchen, beide ca. 30 Prozent Anteil an der Bevölkerung in Deutschland, sind auch irreführend, weil es sicher Menschen gibt, die sich als Christen sehen, die aber nicht bereit sind Kirchensteuer zu zahlen, es aber auch sicher Menschen gibt, die Kirchensteuer zahlen, sich selbst aber als Agnostiker begreifen. Selbiges gilt natürlich auch für Juden.

MFG

Superman

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Monalisa




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Anmeldungsdatum: 28.06.2007
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BeitragVerfasst am: 10.07.2007 00:12    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Danke fuer die ausfuehrliche Information, interessant zu erfahren! Mein Fazit ist also: alles ziemlich ungewiss!
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Freiheitskämpfer






Anmeldungsdatum: 13.06.2006
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BeitragVerfasst am: 10.07.2007 00:14    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Monalisa » hat folgendes geschrieben:
Aus muslimischer Weltsicht vielleicht, aber die korreliert ja selten mit der Realitaet.
Pff, meine Kinder entscheiden selbst und daran wird sie niemand hindern Evil or Very Mad


Stimmt aber nur hierzulande. Sollte es mal ernsthafte Eheprobleme geben oder ihr (oder deine Kinder) in die Heimat deines Mannes ausreisen, so gilt das alles gar nichts. Sie gelten dann als Muslime. Ich hoffe für dich und deine Kinder, Monalisa, dass das nicht zum Tragen kommt.

Gruß: Fk

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Superman




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Anmeldungsdatum: 17.07.2006
Beiträge: 1038


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BeitragVerfasst am: 10.07.2007 00:27    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Freiheitskämpfer » hat folgendes geschrieben:
« Monalisa » hat folgendes geschrieben:
Aus muslimischer Weltsicht vielleicht, aber die korreliert ja selten mit der Realitaet.
Pff, meine Kinder entscheiden selbst und daran wird sie niemand hindern Evil or Very Mad


Stimmt aber nur hierzulande. Sollte es mal ernsthafte Eheprobleme geben oder ihr (oder deine Kinder) in die Heimat deines Mannes ausreisen, so gilt das alles gar nichts. Sie gelten dann als Muslime. Ich hoffe für dich und deine Kinder, Monalisa, dass das nicht zum Tragen kommt.

Gruß: Fk


Das ist korrekt. In allen muslimisch geprägten Länder außerhalb der ehemaligen UdSSR liegt das Sorgerecht für Kinder von muslimischen Vätern und nichtmuslimischen Müttern meines Wissens beim Vater. Fälle von Kindesverschleppungen durch muslimische Ehemänner machen hin und wieder in der Presse auf sich aufmerksam. Die meist deutschstämmige Mutter hat so keinerlei Möglichkeit Zugriff auf ihre Kinder zu erlangen.

Diese Informationen müssen natürlich nicht auf Deinen Fall zutreffen und so wie Du Deine Situation schildertest werden sie wohl auch keine Relevanz für Dich haben, man sollte sich aber über diese Umstände im Klaren sein.

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Monalisa




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Anmeldungsdatum: 28.06.2007
Beiträge: 4620


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BeitragVerfasst am: 10.07.2007 00:33    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

In der Tuerkei ist die Lage meines Wissens seit kurzem veraendert. Das Familienrecht wurde im Rahmen der Annaeherung an die EU gruendlich ueberarbeitet, zugunsten der Frau. Soweit ich weiss hat man vieles sogar von der deutschen Gesetzgebung abgeschaut. Naja, meinen Mann ziehts bis jetzt nicht besonders zurueck und im Fall der Faelle werde ich vorher einen dicken Vertrag aufsetzen lassen, der alles regelt. Eure Besorgnis ist nett, momentan ist aber alles in Butter, Danke Smile
Und jetzt geh ich besser ins Bett, bevor ich hier weiter rumspame, "scham"

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Maya






Anmeldungsdatum: 07.05.2007
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BeitragVerfasst am: 10.07.2007 00:35    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Wie kann eigentlich jemand aus dem Islam austreten?
Ok, die Antwort waere natuerlich durch den Tod. Das sagt zumindest die Ummah.

Aber wenn jemand Ex-Muslim werden moechte, wie geht das?

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Superman




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Anmeldungsdatum: 17.07.2006
Beiträge: 1038


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BeitragVerfasst am: 10.07.2007 00:43    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Monalisa » hat folgendes geschrieben:
In der Tuerkei ist die Lage meines Wissens seit kurzem veraendert. Das Familienrecht wurde im Rahmen der Annaeherung an die EU gruendlich ueberarbeitet, zugunsten der Frau.


Deswegen schrieb ich meines Wissens nach, weil die weitreichenden gesetzlichen Änderungen in der Türkei aber auch in Marokko mir nicht bzw.noch nicht vollständig bekannt sind. Ich werde mich aber demnächst diesbezüglich schlau machen.

Du spammst ja nicht, du diskutierst. Smile

« Maya » hat folgendes geschrieben:
Wie kann eigentlich jemand aus dem Islam austreten?
Ok, die Antwort waere natuerlich durch den Tod. Das sagt zumindest die Ummah.

Aber wenn jemand Ex-Muslim werden moechte, wie geht das?


Gar nicht, das ist im sunnitisch- und schiitischislamischen Glauben nicht vorgesehen. Der Apostat bzw. Konvertit ist ein zu Tötender. Aus die Maus. So einfach ist das. Apostat bzw. Konvertit wirst Du wenn Du sagst, dass Du kein Muslim mehr bist oder als Frau einen Nicht-Muslim bzw. als Mann eine Nicht-Ahl-al-kitab heiratest.
Der Islam ist nunmal in weiten Teilen ein sehr einfacher Glaube und vielleicht für manche Menschen gerade deswegen attraktiv.

MFG

Superman

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michaelcollins





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BeitragVerfasst am: 10.07.2007 09:31    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Maya » hat folgendes geschrieben:
Wie kann eigentlich jemand aus dem Islam austreten?
Ok, die Antwort waere natuerlich durch den Tod. Das sagt zumindest die Ummah.

Aber wenn jemand Ex-Muslim werden moechte, wie geht das?


servus maya

ich glaube, am besten fragst du bei den ex muslims nach. es gibt da eine homepage.

aber ein definitiver austritt meiner meinung nach wäre eine konversion zu einer anderen religion. und damit die allbekannten folgen.

mfg
mc

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michaelcollins





Alter: 116
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BeitragVerfasst am: 10.07.2007 10:24    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

servus superman,

du hast mir in einem posting, das ich jetzt trotz heftigsten suchens nicht finde, die stellung und konsequenzen von anerkannten religionsgemeinschaften in deutschland erklärt. danke dir dafür.

die rechtliche lage ist doch etwas anders als in österreich.

lg
mc

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JuliusK




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BeitragVerfasst am: 10.07.2007 10:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Superman,

« Superman » hat folgendes geschrieben:
Die beiden Amtskirchen (evangelisch und römisch-katholisch) zählen ihre Mitglieder nach der Lohnsteuerkarte. Dort wird normalerweise bei Kindern automatisch die Religionszugehörigkeit der Mutter eingetragen.


Ich bin kein Fachmann für die beiden Großkirchen (allerdings ist meine evangelisch-freikirchliche Frau, als wir nach Bayern zogen und sie dort bei einem der Garchinger MPIs arbeitete, automatisch römisch-katholisch geworden, inklusive Kirchensteuerabzug. Zum Glück konnte sie ohne größere Bürokratie exkommuniziert werden).

Wie dem auch sei, offiziell Mitglied einer der beiden Großkirchen ist, wer getauft wurde (und nicht aus der Kirche ausgetreten ist). Da nicht jedes Kirchenmitglied eine Lohnsteuerkarte hat, ist der entsprechende Eintrag dort nicht deckungsgleich mit der Kirchenzugehörigkeit. Wird ein Kind geboren, wird es in dem Moment Kirchenmitglied, wo es getauft wird. Ohne Taufe dann auch keine Kirchenmitgliedschaft.

Bei den meisten evangelischen Freikirchen (Baptisten, Brüdergemeinden, Freie evangelische Gemeinden, Pfingstgemeinden, Methodisten, Heilsarmee...) dagegen muß man ausdrücklich Mitglied werden, aufgrund einer freiwilligen Entscheidung; meist ist ein Alter von etwa 12-14 Jahren die Untergrenze für eine mögliche Mitgliedschaft.

Was den Kirchensteuer-Eintrag auf der Lohgnsteuerkarte betrifft, so ist es manchmal auch für Freikirchler interessant, dort z.B. ein "ev.-freik." stehen zu haben, auch wenn keine Kirchensteuer abgeführt wird. Das deutsche Steuerrecht kennt nämlich für Mitglieder von Freikirchen die "fiktive Kirchensteuer", die allerdings selbst Finanzbeamten oft unbekannt ist. Sie ermöglicht es, den Teil der Spenden an eine Religionsgemeinschaft, der der Kirchensteuer entspricht (je nach Bundesland 8 od. 9 % der Lohnsteuer), in der Einkommenssteuererklärung wie eine Kirchensteuer anzugeben und berechnen zu lassen (da meist mehr gezahlt wird, kann der Rest dann tatsächlich als religiöse Spende behandelt werden). Das setzt diesen Eintrag aber nicht vorraus, und die meisten Freikirchler haben darum auch ein "--" auf der Lohnsteuerkarte stehen (und gelten dann gewissermaßen als "konfessionslos").

Zitat:
Die Evangelikalen werden nach offiziellen Statistiken der Evangelischen Allianz beziffert (diese Statistiken sind in der Regel sehr genau und ehrlich)


Oh nein, das ist ganz falsch. Nur eine starke Minderheit der Evangelikalen, etwa 1,3 Millionen, hält sich zur Deutschen Evangelischen Allianz (in der man allerdings kein Mitglied werden kann). Die meisten Evangelikalen hierzulande haben mit der DEA nichts am Hut; darum unterscheidet man auch zwischen "Linksevangelikalen", "Allianz-Evangelikalen", "Bekenntnis-Evangelikalen", "Migrations-Evangelikalen" und charismatischen Evangelikalen, wobei die Grenzen fließend sind. Der Evangelikalismus ist keine Kirche und auch keine Konfession, sondern ein christlicher Frömmigkeitsstil ökumenischer Prägung. Die meisten Evangelikalen sind wohl dem Links-Evangelikalismus zuzurechnen, wobei davon viele für sich die Bezeichnung "evangelikal" ablehnen, es aber ihrer Frömmigkeit und ihrer Theoligoe nach eindeutig sind. Die zweite große Gruppe sind dann die Allianz-Evangelikalen, wobei sich die DEA seit Jahren in Richtung Links-Evangelikalismus entwickelt und sich auch mehr für die charismatischen Evangelikalen öffnet. Bekenntnis-Evangelikale findet man im theologisch und meist auch politisch rechten Spektrum, sie bilden eine Minderheit von nur ein paar Zehntausend Evangelikalen. Dann gibt es die mehreren Hunderttausend Migrations-Evangelikalen; Christen aus anderen Ländern, denen die typische deutsche Christenheit zu liberal ist (z.B. Spätaussiedler, Afrikaner, Koreaner, Tamilen, Chinesen, Araber usw.). Sie bilden eine ganz eigene Gruppe der Evangelikalen, die mit dem westlichen Evangelikalismus nicht gleichzusetzen ist. Diese gehören meist freikirchlichen Migranten-Gemeinden an.

Wie auch immer, die Zahl der Evangelikalen in Deutschland wird auf 3-5 Millionen geschätzt, drei Millionen, wenn man nur die zählt, die dem "harten Kern" angehören, bis zu zwei mehr, wenn man auch die zählt, die dem Frömmigkeitsstil nach evangelikal sind, diese Selbstbezeichnung aber eher nicht verwenden. Das ist auch gerade in Bezug auf katholische Evangelikale der Fall, die diese Bezeichung kaum für sich verwenden, aber etwa an örtlichen Aktionen der Evangelischen Allianz teilnehmen und eine Ökumene auf Allianz-Basis pflegen (das Kunstwort "evangelikal" hat nichts mit "evangelisch" im Sinne von "protestantisch" zu tun, sondern bezieht sich auf "Evangelium", manche nennen sich darum auch "Evangeliums-Christen").

Zitat:

Die Zahl der Hindus und Muslime werden wie oben beschrieben ermittelt. Also werden auch Deine Kinder in der offiziellen Statistik vom Statistischen Bundesamt als Muslime geführt, auch wenn in der Lohnsteuerkarte oder der Geburtsurkunde keine Konfession eingetragen ist. Solltest Du bei Geburt der Kinder auf der Lohnsteuerkarte eine Eintragung gehabt haben, so werden Deine Kinder vermutlich doppelt gezählt (Als Muslime und als Mitglieder der bei Dir eventuell eingetragenen Religionsgruppe).


Das ist richtig. Und weil die Zahl der Muslime in Deutschland auf absolut unzuverlässige Weise ermittelt worden ist, kann man hier auch alle statistischen Angaben in die Tonne treten.

Wir sind weit davon entfernt, 3,5 Millionen Muslime in Deutschland zu haben - und dazu kommt, daß der Islam hierzulande eine starke Abnahme durch Apostasie erlebt, während sich die Zunahme durch Konversion in Grenzen hält (und die meisten Islam-Konvertiten nach spätestens ein paar Jahren revertieren). Die meisten Menschen, die in einer Krise nach einer Weltanschauung suchen, die ihnen Halt und Orientierung geben soll, wenden sich nicht dem Islam zu. Konversionen zum Islam haben meist für den Islam wenig positive Gründe (Antisemitismus, Antiamerikanismus, Antikirchlichkeit, Unfähigkeit zu einem selbstbestimmten Leben, Konversion aus sexuellen Motiven von Beziehung mit einem Muslim bis zu BDSM usw. usf.) und basieren zudem auf einem erschreckend geringen Wissen der Konvertiten sowohl über ihre bisherige Weltanschauung (bzw. andere Alternativen) als auch über den Islam.

Wir haben jedenfalls weniger als 3,5 Millionen Muslime - und selbst diejenigen, die übrig bleiben, weil sie sich tatsächlich zu ihrer Religion bekennen, stellen keinen monolithischen Block dar, den man als "den Islam" oder "die Muslime" bezeichnen könnte. Für viele ist der wichtigste Grund, sich zum Islam zu bekennen, nicht persönliche Glaubensüberzeugung, sondern schlicht Angst vor den Folgen einer Apostasie; weil zum Teil massiv Druck ausgeübt wird. Dazu kommen noch andere Faktoren, die meist auf Unwissenheit über andere Kulturen und Weltanschauungen beruhen, z.B. die Angst vor einem irgendwie schädlichen Einfluß der "Christen" (also der Deutschen). Zugleich bildet der Islam ein identitätsstiftendes Merkmal in der Fremde, das eng mit der Heimat verbunden ist.


Grüßle,

Michael

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Superman




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BeitragVerfasst am: 10.07.2007 17:09    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« JuliusK » hat folgendes geschrieben:
Hallo Superman,


Hallo Julius,

Zitat:
« Superman » hat folgendes geschrieben:
Die beiden Amtskirchen (evangelisch und römisch-katholisch) zählen ihre Mitglieder nach der Lohnsteuerkarte. Dort wird normalerweise bei Kindern automatisch die Religionszugehörigkeit der Mutter eingetragen.


Wie dem auch sei, offiziell Mitglied einer der beiden Großkirchen ist, wer getauft wurde (und nicht aus der Kirche ausgetreten ist). Da nicht jedes Kirchenmitglied eine Lohnsteuerkarte hat, ist der entsprechende Eintrag dort nicht deckungsgleich mit der Kirchenzugehörigkeit. Wird ein Kind geboren, wird es in dem Moment Kirchenmitglied, wo es getauft wird. Ohne Taufe dann auch keine Kirchenmitgliedschaft.


Das ist nicht richtig. Du hast Recht, Jugendliche haben in der Regel keine Lohnsteuerkarte. Sobald sie diese vom Amt für Statistik und Wahlen zugeschickt bekommen, wird dort die Kirchenzugehörigkeit der Mutter bei Geburt eingetragen.
Ich habe sieben Geschwister und wir alle haben/hatten die Eintragung evangelisch auf der Lohnsteuerkarte, obwohl nur die zwei Ältesten getauft sind, weil meine Mutter bis zur Geburt des jüngsten in der evangelischen Kirche war. By the way, die Änderung auf R.-K. nach meiner Taufe und meinem Eintritt in die römisch-katholische Kirche war hier in Hessen ein ziemlicher Akt. In den neuen Bundesländern und Berlin geht das bedeutend einfacher, wie meine Schwester zu berichten wusste.

Zitat:
Bei den meisten evangelischen Freikirchen (Baptisten, Brüdergemeinden, Freie evangelische Gemeinden, Pfingstgemeinden, Methodisten, Heilsarmee...) dagegen muß man ausdrücklich Mitglied werden, aufgrund einer freiwilligen Entscheidung; meist ist ein Alter von etwa 12-14 Jahren die Untergrenze für eine mögliche Mitgliedschaft.

Du sprichst von der Glaubenstaufe, nicht?

Zitat:
Zitat:
Die Evangelikalen werden nach offiziellen Statistiken der Evangelischen Allianz beziffert (diese Statistiken sind in der Regel sehr genau und ehrlich)


Oh nein, das ist ganz falsch. Nur eine starke Minderheit der Evangelikalen, etwa 1,3 Millionen, hält sich zur Deutschen Evangelischen Allianz (in der man allerdings kein Mitglied werden kann). Die meisten Evangelikalen hierzulande haben mit der DEA nichts am Hut; darum unterscheidet man auch zwischen "Linksevangelikalen", "Allianz-Evangelikalen", "Bekenntnis-Evangelikalen", "Migrations-Evangelikalen" und charismatischen Evangelikalen, wobei die Grenzen fließend sind.


Ich sprach nicht von der Mitgliedern der DEA, sondern von den Statistiken. Das Statistische Bundesamt beruft sich auf die Statistiken der DEA, wenn es um die Gesamtzahl der Evangelikalen geht. Generell ist die Kategorisierung als Evangelikal sehr schwierig.


Zitat:
Wie auch immer, die Zahl der Evangelikalen in Deutschland wird auf 3-5 Millionen geschätzt, drei Millionen, wenn man nur die zählt, die dem "harten Kern" angehören, bis zu zwei mehr, wenn man auch die zählt, die dem Frömmigkeitsstil nach evangelikal sind, diese Selbstbezeichnung aber eher nicht verwenden.

Schau, das ist der Grund, warum das Statistische Bundesamt und auch ich die Zahlen der DEA bevorzugen. Die Evangelikalen haben ein Vielzahl von Quellen, wo die unterschiedlichsten Zahlenwerke herstammen. Und das es in Deutschland 5.000.000 Evangelikale gibt, magst Du doch nicht wirklich glauben, oder? Da musst Du aber Deine Definition sehr weit fassen, eine solche Zahl habe ich von einer ernstzunehmenden Organisation nie gelesen. Nur auf Seiten wo gleichzeitig behauptet wird in CHina lebten 200.000.000 Evangelikale. Smile

Zitat:

Grüßle,

Michael


Mit gutem Gruße zurück

Superman

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